Google Ads B2B: So geht profitables SEA für B2B Industriehersteller (Update 2023)

Google Ads für B2B Unternehmen

“Google Adwords sind nichts weiter, als rausgeschmissenes Geld!”

Echt jetzt? Dieser Meinung sind einige deutsche Mittelständler. Aber mal im Ernst: Wir wissen, dass an dieser Behauptung nichts dran ist – insofern man das Thema Google Ads richtig angeht und gängige Fehler vermeidet.

Wir möchten mit diesem Artikel Fehler aufdecken und deinen Fokus weg von Geldverbrennung hin zur Portabilität von Such-Ads richten. Du bist also Anbieter von B2B Industriegütern wie Metall, Bauteilen, Kunststoff oder Maschinen und vertreibst diese über deine eigene Website oder Online-Shop? Dann solltest du einen Blick auf die folgenden Absätze werfen. Denn unser Ziel ist es in diesem Beitrag B2B Herstellern und Händlern zu zeigen, wie erfolgreiches Search Engine Advertising (SEA) gerade im B2B Segment funktioniert, für welche Projekte und Unternehmen sich B2B-SEA ideal eignet und welche Fehler du dabei unbedingt vermeiden solltest. 

Dieser Artikel führt dich Schritt für Schritt durch das Thema, sodass du im Idealfall anschließend sogar selbst, oder mithilfe eines Marketingmitarbeiters seine erste Kampagne starten kannst.

Überblick Google Ads für B2B Unternehmen

Was ist eigentlich SEA?

First things first: Worum geht es eigentlich, wenn wir von SEA sprechen? 

SEA steht für Search Engine Advertising – sprich: Suchmaschinenwerbung. Da Google in unseren Gefilden die größte Suchmaschine und quasi konkurrenzlos ist, meinen wir dabei in der Regel Google Ads (früher AdWords). Google bietet die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten, die bei der Suche nach zuvor festgelegten Keywords weit oben auf der Suchergebnisseite angezeigt werden. 

Dabei wird ein bestimmtes Gebot auf spezifische Keywords – also Suchbegriffe – abgegeben. Dieser Betrag wird anschließend jedes Mal fällig, wenn Nutzer über Google nach einem solchen spezifischen Keyword suchen und auf die Werbeanzeige klicken. 

Der Vorteil: Ihre Produkte und Dienstleistungen lassen sich durch ein gewisses Werbebudget weiter oben in den Suchergebnissen platzieren, als sie es durch die „normale“, organische Suche wären. Trifft deine Werbeanzeige nun auch noch genau den Kern der Suchanfrage, ist ein Klick darauf und somit der Besuch deiner Website oder deines Shops viel wahrscheinlicher. Du kannst also über B2B SEA den Traffic deiner Seite steigern und somit auch den Umsatz deines Unternehmens. 

Für welche B2B-Firmen sind Google Ads geeignet?

Da nicht nur Endkunden vermehrt auf Online-Shopping setzen, sondern auch viele Einkäufer im B2B, eignet sich SEA für alle Industriefirmen. SEA hilft dir insbesondere dann, wenn es darum geht, möglichst schnell und effektiv von den Einkäufern potenzieller B2B-Kunden gesehen zu werden. Im Vergleich zur Suchmaschinenoptimierung (SEO), bei dir ebenfalls viele Kunden laufend betreuen, wirken getroffene SEA-Maßnahmen nämlich sofort. 

Insbesondere für Unternehmen folgender Branchen bietet SEA im B2B großartige Möglichkeiten:

  • Chemie
  • Energie- und Klimatechnik
  • Gastronomieausstattung
  • Industrieelektronik
  • Medizintechnik
  • Maschinenbau/ Metallverarbeitung
  • Netzwerktechnik
  • Rohstoffe & Minerale
  • Sicherheitstechnik
  • Technische Bauteile
  • Verpackung & Logistik
  • 3D Druck

Welchen konkreten Nutzen haben bezahlte Werbeanzeigen auf Google für Industrieunternehmen?

Wer heute eine Werbeanzeige über Google Ads schaltet, kann möglicherweise über diese schon morgen erste Produktanfragen generieren. Das beste dabei: durch die gezielte Ausrichtung deiner Kampagnen sorgst du dafür, dass deine Werbung auch genau den Personen angezeigt wird, die sich auch konkret für dein Angebot interessieren – branchenspezifische B2B-Einkäufer zum Beispiel.

Im Kampagnenmanager hast du dabei außerdem immer Überblick über den Erfolg deiner Kampagnen und Werbeanzeigen. Du kannst also in Echtzeit auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren, z.B. indem du Werbebudgets erhöhst oder senkst. Somit hast du die volle Kontrolle über die Kosten der Werbekampagne.

Zudem kannst du den Erfolg deiner Kampagnen messen. Du kannst nachverfolgen, welche Suchbegriffe wie stark nachgefragt werden, welche Werbeanzeige am besten funktioniert und so optimierst du permanent deine Werbekampagne und sorgst für stetige Conversions. 

B2B SEA – Ein kurzer Kampagnenüberblick

Einer der ersten Schritte beim Erstellen einer Kampagne in Google Ads ist das Festlegen der Kampagnenart. Du hast dabei die Wahl zwischen folgenden Optionen:

Suchkampagnen

Die klassische Suchkampagne ist erfahrungsgemäß für B2B Unternehmen mit Abstand am effektivsten. Das verfügbare Budget sollte dementsprechend zunächst in deine Suchkampagnen fließen, bevor du weitere Kampagnen angehst. Als Agentur setzen wir für unsere Kunden maßgeblich Suchkampagnen ein.

Display- und Partnernetzwerk-Kampagnen

Wenn du viel Budget zur Verfügung hast oder deine Suchkampagnen ausgeschöpft sind, z.B. bei kleineren Suchmärkten, kannst du auf Display- und Partnernetzwerk-Kampagnen zurückgreifen. Hier werden deine Anzeigen nicht nur auf Google selbst, sondern auch in Displaybannern von Partnernetzwerken angezeigt. 

Google Shopping

Über Shopping-Kampagnen werden deine Produkte direkt zum Bestellen auf der Suchergebnisseite angezeigt. Diese können funktionieren, sind aber insbesondere im B2B eher wenig effektiv, denn an den Kaufentscheidungen sind meist mehrere Personen beteiligt und die Entscheidung wird oft erst nach vielen Stunden und längerer Recherche getroffen.

Wenn du als Marketingverantwortlicher nun Google Ads für dein B2B Unternehmen beginnst, empfehlen wir dir immer mit den klassischen Suchkampagenen zu starten.

B2B Google Ads Strategie & Ablauf – Profitable Kampagnen schalten in 7 Schritten

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Eine konkrete Google Ads Einführung und Tipps findest du auf unserem YouTube Kanal

Du bist Unternehmer oder Mitarbeiter der Marketing-Abteilung eines B2B-Industrie-Unternehmens?

Du willst mit Neukunden mehr Umsatz generieren und das am besten gestern?

Du hast schon einen Account bei Google Ads eingerichtet bzw. Zugriff auf den Business-Account?

Dann nichts wie los! 

Aber bevor du dich Hals über Kopf in deine Ads-Kampagne stürzt, solltest du dir zunächst noch eine Strategie überlegen. Andernfalls läufst du Gefahr, dein knappes Werbebudget zu verschwenden. Das passiert nämlich dann, wenn deine Anzeigen Personen angezeigt werden, die sich überhaupt nicht für deine Produkte interessieren oder sich lediglich über diese informieren möchten.

Genau dieses Szenario stellt sich erschreckend häufig an. Denn, wer sich nicht mit Google Adwords auskennt, läuft schnell Gefahr Geld über den Werbeanzeigenmanager zu verbrennen. Und Zack! Du gehörst auch zu den enttäuschten Mittelständlern, die in Google Ads nicht mehr, als einer Geldverbrennungsmaschine sehen. 😉

Damit dir das nicht passiert, solltest du bei der Kampagnenplanung folgende Punkte einhalten und dir einige wichtige Fragen stellen:

1. Deinen Zielkunden kennen Sie wirklich? Also so wirklich?

Diesen Abschnitt über die Identifikation des Zielkunden, inklusive Buyer Persona kennst du wahrscheinlich. Ich selbst lese ihn immer wieder in Ratgeber Artikeln zum Thema Online Marketing und tendiere dazu ihn zu überspringen. Doch tu das heute einmal nicht. Ich möchte dir zeigen, worauf es wirklich ankommt.

Also, bevor du überhaupt anfängst, eine Google Ads Kampagne aufzusetzen, musst du dir sicher sein, wer deine Zielgruppe/Einkäuferschaft ist. Im B2B ist es schwierig, pauschal eine Aussage zum „typischen Zielkunden“ zu treffen. In kleineren Unternehmen ist der Einkauf möglicherweise Chefsache, in größeren Firmen wird der Einkauf gerne von Angestellten oder Managern übernommen. Häufig handelt es sich dabei auch um Gruppenentscheidungen. Auch ist es gewöhnlich, dass mehrere Entscheider beteiligt sind. Du hast also unter Umständen mit einer ganzen Zielgruppenschaft zu tun.

Das bedeutet für dich: Die Person, die auf deine Ads-Anzeige stößt, trifft eventuell nicht automatisch die Kaufentscheidung. Das sorgt unter anderem dafür, dass deine Conversion-Rate, also die Quote, zu der deine Anzeige Erfolg verzeichnet, geringer ist als typischerweise im B2C. 

Bei der Recherche deiner typischen Zielkunden kannst du dir evtl. Abhilfe verschaffen, indem du eine Buyer Persona entwickelst, die dem Durchschnitt der Zielkunden entspricht. Wenn du feststellst, dass du mehrere typische Zielkundentypen erreichen möchtest, kannst du diese auch durch unterschiedliche Kampagnen ansprechen.

Als B2B Online Marketing Agentur fragen wir diese Informationen übrigens vor jedem Projekt bei unseren Kunden ab. Unser gewonnenes Wissen über die Zieleinkäuferschaft tragen wir anhand mehrerer Fragen zusammen. Wir entwickeln also eine Mischung aus Buyer Persona und Zielgruppen-Identifikation.

Wir möchten die Identifikation der Buyer Persona einmal anhand eines Beispiels mit dir durchgehen. Nimm einmal an, du vertreibst 3D Druck Materialien, sogenannte Resine für eine spezifische Einkäufer-Zielkundschaft. Folgende Tabelle, hier für das Resin-Beispiel, kann dir helfen, vor Beginn einer Google Adwords Kampagne alle relevanten Informationen über deine Zielgruppe zusammenzutragen:

An wen verkaufen wir?B2B-Einkäufer, zB. Juweliere, Goldschmiede, die innovativen Betrieben zugehörig sind, sprich mit 3D Druck arbeiten
Wer sind die Entscheider und wie viele Entscheider sind an der Kaufentscheidung beteiligt?Betriebsleiter oder Produktmanager; zwischen ein und drei Entscheider
Spezifisches Branchenwissen für die KampagneDie Zielbetriebe finden sich teilweise in Deutschland und Zentraleuropa, doch viele innovative Goldschmiede und Juweliere sind Teil der Märkte in Kanada, Indien und Ost-Asien; Flüssig-Resine (Harze) sind keine 3D Druck Resine, auch wenn es sich um die gleiche Bezeichnung handelt
Unser Angebot3D Druck Resin Material für alle gängigen DLP, SLA & LCD Drucker
Wie wollen Einkäufer angesprochen werden?Direkt per Sie; Informierend, fachlich, leicht verständlich.
Was ist das konkrete Ziel der Kampagne?Produktproben an suchende Einkäufer versenden; Auf ein innovatives 3D Druck Resin aufmerksam machen; internationale Sichtbarkeit bei Juwelieren und Goldschmieden erreichen
Was ist unser entscheidender Unterschied zur Konkurrenz?Unser Resin verbrennt zu 100% aschefreie ab 700 Grad; Es ist zu 100% dimensions-stabil nach dem Druck; Das Resin ist aus 20% + nachhaltigen Rohstoffen
Beispiel: Zielgruppen Informationen zur Einkäuferschaft von 3D Druck Material

2. Keywords analysieren + selektieren

Arten von Suchanfragen

Anschließend solltest du dir über die Suchbegriffe deiner Einkäufer – Keywords – Gedanken machen. Wonach suchen deine typischen Zielkunden konkret? Mache dir bewusst, dass es unterschiedliche Arten von Suchanfragen gibt:

1.     Navigational: z.B. Markennamen wie „Bosch“ oder „Dell“. Hier liegt die Suchintention im Besuch der Herstellerwebsite. Nur wenn es sich dabei um Ihren Markennamen handelt, lohnt sich auch die Selektion derartiger Suchbegriffe. Auch Wettbewerbskampagnen sind hier vorstellbar. Bei diesen wirst du jedoch stets einen geringen Qualitätsfaktor erwarten müssen.

2.     Informativ: z.B. „Computerchip Aufbau“ oder „3D Druck Funktionsweise“. Suchende möchten sich lediglich über bestimmte Themen informieren. Diesen Werbeanzeigen zu deinen Produkten anzuzeigen, verschwendet in der Regel nur dein Budget. Solltest du über ein großes Marketing Budget verfügen, ist es jedoch unter Unterständen sinnvoll zu diesen Keywords passende Artikel zu schreiben und diese gezielt zu bewerben. So kannst du die Einkäufer schon früh auf der Kundenreise auf dich aufmerksam machen.

3.     Transaktional: z.B. „Computerchips kaufen“ bzw. „Computerchips“. Die Intention hinter diesen Suchanfragen ist eindeutig transaktional, d.h. Suchende interessieren sich konkret für entsprechende Produkte und möchten diese auch kaufen. Einkäufer stehen hier schon viel näher am Kauf, als bei informativen Suchanfragen. Das sind die genau Keywords, die wir für unsere Kampagne identifizieren möchten!

Also los!

Tools zur Keyword-Recherche

Finde heraus, wonach deine Kunden suchen. Du kannst dazu einige Tools nutzen, z.B. den Google Keyword Planner, Keyword.io oder Uber Suggest. Diese Tools zeigen dir die Suchvolumina eingegebener Keywords an und helfen dir bei der Auswahl ähnlicher Suchbegriffe. Alternativ kannst du auch bei deinen Stammkunden nachfragen, welche Suchbegriffe sie verwenden (würden), wenn sie online nach Zulieferern bzw. Produkten suchen. 

Hier eine Beispiel Keyword Recherche für den Begriff “Kunststoffteile” mit Ubersuggest:

Ubersuggest ist eine Software zur Keyword Recherche

Keywords für die Kampagne identifizieren

Wir recherchieren im Rahmen der Keyword-Analyse blockweise. Dabei beginnen wir mit den transaktionalen Keywords. Auch hier möchten wir dir das Thema Keyword Recherche einmal anhand eines Beispiels aufzeigen.

Da für die meisten SEA Kampagnen primär transaktionale Keywords infrage kommen, beginnen wir auch dort mit unserer Recherche. Bei diesem Hartmetallhersteller, der Kunden in weiteren Industriezweigen wie dem Maschinenbau bedient, haben wir mit dem offensichtlichsten Suchbegriff, also mit dem Keyword “Hartmetall kaufen” begonnen.

Abgeleitet von der direkten Kaufintention eines Suchenden, haben wir weitere B2B Keywords, die ebenfalls dazu passen finden können: “Hartmetall Hersteller“, “Hartmetall Hersteller Deutschland” und “Hartmetall Lieferanten“. Es handelt sich durchweg um transaktionale Suchbegriffe. Diese könnten auf der Startseite Verwendung finden, sofern diese als Landingpage für Ihre Google Adwords Kampagne fungieren soll.

Transaktionale B2B Keywords für Hartmetall kaufen
Transaktionale Keywords für “Hartmetall kaufen”

Danach haben wir uns die wichtigsten Kategorie-Seiten angeschaut. Bei einer Vielzahl an Produkten, können wir nicht für jede einzelne Hartmetall Fertigung eine einzelne Kampagne schalten. Viel sinnvoller ist es, die wichtigsten Produkt-Kategorien oder auch Übersichtsseiten zu identifizieren und für diese anschließend einzelne Kampagnen zu bauen.

Wir haben erst einmal alle Kategorie-Keywords zusammengetragen. Als Nächstes würde dann die Zerlegung in einzelne Blöcke, wie beim Keyword “Hartmetall kaufen” kommen.

Transaktionale Keywords für Hartmetall Produktkategorien in der Übersicht

Anschließend haben wir noch weitere informellen Keywords identifizieren können. Fragende Suchen wie “Was ist Hartmetall Schrott” oder “Woraus besteht Hartmetall” eignen sich für Ratgeber Artikel und Infoseiten, häufig aber nicht für Google Adwords Kampagnen. Diese Keywords heben wir uns für den Bereich der B2B Suchmaschinenoptimierung auf. 🙂

Informelle B2B Keywords für Hartmetall
Informelle Keyword-Beispiele für Hartmetall

3. Häufigster Fehler zu Beginn: Du hast keine spezifischen Landingpages für die Kampagne ausgewählt

Im Zeitalter des Internets ist Geschwindigkeit der Schlüssel: Je länger Nutzer auf einer Seite nach den Informationen suchen müssen, die sie benötigen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie die Seite wieder verlassen. Dies wird im Fachjargon auch als „Absprungrate“ bezeichnet. 

Viele B2B-Hersteller begehen den Fehler, in jeder Ads-Kampagne die Unternehmensstartseite als Ziel festzulegen. Von dort müssen Nutzer zunächst die passende Kategorie bzw. das passende Produkt selbst suchen, was vielen zu umständlich sein wird – Die Absprungrate steigt. 

Beuge dem vor, indem du je Kategorie oder Produktart eine eigene Kampagne erstellen, die die entsprechende Zielseite mit einem Klick auf die Werbeanzeige erreicht. Deine potenziellen Kunden wollen auf einen Blick sehen, welche Produkte du zu welchem Preis anbieten kannst. Die richtige Landingpage ist essenziell! 

Achte auf Übereinstimmung von Keyword, Anzeige und Landingpage. Wenn du beispielsweise Chemikalienhersteller bist und eine Werbeanzeige für Natriumhydrogencarbonat schalten möchtest, solltest du das Keyword „Natriumhydrogencarbonat“ auch im Anzeigentitel bzw. Text verwenden und sicherstellen, dass auf deiner Landingpage auch wirklich diese Chemikalien präsentiert werden. 

Das hört sich trivial an, jedoch machen es viele B2B-Unternehmen erfahrungsgemäß genau nicht so. Natriumhydrogencarbonat ist zwar im Angebot, jedoch wird die Kampagne auf die Startseite geschaltet.

Was das zur Folge hat? Der Einkäufer findet nicht die gesuchte Chemikalie, sondern eine allgemeine Übersicht, oder nur Firmeninformationen, die auf der Startseite präsent sind. Das bedeutet Zeitverlust und unnötige Suche. Der Einkäufer springt ab.

Google Adwords Anzeige für Natriumhydrogencarbonat im Großgebinde

Präsentierst du dem Einkäufer eine zielgerichtete Anzeige wie diese hier, weiß er genau, dass er Natriumhydrogencarbonat in Großbestellungen erwerben kann. Liefere ihm anschließend nicht die Startseite als Landingpage!

Stattdessen sollte die Zielseite eine exakte Produktübersicht zu Natriumhydrogencarbonat bieten. Übrigens handelt es sich hierbei auch um eine Kategorie-/Übersichtsseite, denn Natriumbicarbonat wird in unterschiedlichen Gebinden angeboten: 25 kg Sack, Big Bag oder Bulk.

Die Landingpage für die Einkäufersuche Natriumhydrogencarbonat ist spezifisch und nicht die Startseite

4. Kampagnen richtig strukturieren

Weiter im Text: Hin zum Herzen von Google Adwords – der Kampagnenstruktur und dem Anzeigentext.

Mit der wichtigste Part im Aufbau eines Google-Ads-Accounts im B2B ist die richtige Kampagnenstruktur. Von dieser hängt es ab, ob Ihre Kampagne schlussendlich profitabel laufen wird, oder wie zu häufig zur Geldverbrennungsmaschinerie wird.

Im Kampagnenmanager von Google Ads hast du die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen zu übernehmen. Grundsätzlich sollten dir unterschiedlichen Ebenen in Google Adwords bekannt sein. Ganz oben steht die Konto, oder auch Account-Ebene, dann folgt die Kampagnenebene. Innerhalb einer Kampagne folgen weitere Unterebenen, die der Anzeigengruppen, die Anzeigen selbst und ganz unten liegt die der Keywords.

Übersicht der Google Ads Account Struktur

Bevor wir tiefer in die Kampagnenstruktur einsteigen, wollen wir kurz auf die fünf Levels eingehen.

Konto

Ganz oben in der Google Ads Hierarchie steht immer das Konto, oder auch Account-Level genannt (wenn du mal einen englischsprachigen Ratgeber oder Kurs zu dem Thema siehst). Auf der Kontoebene werden alle grundlegenden Einstellungen verwaltet. Dazu zählt die Einrichtung persönlicher Daten wie E-Mail, Passwort, aber auch Zahlungsinformationen und die Rechnungsadresse.

Verknüpfungsmöglichkeiten mit Google Analytics sowie Planungswerkzeuge wie den Google Keyword Planer findest du ebenfalls hier.

Google Adwords Kontoeinstellungen (2022)

Kampagne

Auf der Kampagnenebene werden deine einzelnen Kampagnen verwaltet. Je nachdem wie gut du deine Kampanenstruktur gebaut hast, findest di hier eine gute Übersicht, oder ein wildes Durcheinander vor. Dazu jedoch gleich mehr. 😉

Kampagnenstruktur innerhalb eines laufenden Adwords Accounts eines B2B Kunden (2022)

Anzeigengruppen

Anzeigengruppen sind immer Teil der Kampagnen. Wenn du beispielsweise Carbonplatten verkaufst und für diese Produktkategorie eine Kampagne angelegt hast, kannst du für die unterschiedlichen Formate in denen du Platten anbietest, einzelne Anzeigengruppen anlegen. Dieses Vorgehen ist aufwendig, unter Umständen jedoch zielführend, weil du die Einkäufer-Bedürfnisse auf diese Weise sehr speziell ansprechen kannst.

Anzeigen

Die Anzeigen sind das Herzstück einer jeden Google Adwords Kampagne. In den Texten sprichst du den Einkäufer genau an und verwendest die passenden Keywords, deren Suchintention du zuvor bestimmt hast. Wie du großartige Google Adwords Copies für B2B Einkäufer schreibst, schauen wir uns nach der Kampagnenstrukturierung an.

Keywords

Zum Schluss kommt noch die unterste Ebene, die Keywords. Hier findest du neben deinen selbst eingerichteten positiven und negativen Keyword-Listen auch die tatsächlich gesuchten Suchbegriffe der Nutzer.

Übrigens, kennst du schon den feinen Unterschied zwischen Keywords und Suchbegriffen in Google Ads? Ein Keyword ist per Definition der Terminus, für den du deine Anzeige idealerweise ausgespielt haben möchtest. Ein Suchbegriff ist hingegen die reale, vom Suchenden recherchierte Phrase, die je nach eingestelltem Match-Type variabel sein kann.

Beispiel: Du stellst für deine Anzeigen das Keyword “Carbonplatte” im Matchtype “passende Wortgruppe” ein. Der reale Suchbegriff kann dann zum Beispiel auch “Carbonplatte kaufen” oder “Carbonplatte Anbieter XYZ” sein.

Zu Matchtypes später mehr.

Kommen wir nun erst einmal zur idealen Strukturierung von B2B Produktkampagnen.

Empfehlenswert ist immer eine thematische Untergliederung. Diese kann sich z.B. nach Produktkategorien Ihres Shops oder Ihrer B2B-Website richten. Grundsätzlich hast du außerdem die Wahl zwischen normalen Suchkampagnen, Display-, Shopping- oder Video-Kampagnen. Diese sollten auch in eigene Kampagnen unterteilt werden. Im B2B ist allerdings meist die klassische Suchkampagne gefragt, auf die sich alle Beispiele hier auch beziehen.

Eine thematische Untergliederung starten wir bei unseren Kunden immer in Excel. Für einen Lieferanten von Industriechemikalien, mit ausgewählten Produkten, könnte eine thematische Kampagnenstruktur ungefähr so aussehen:

Kampagnenstrukturierung in Google Sheets (Excel) für Industriechemikalienlieferanten

Solltest du ausschließlich lokal oder auch ausschließlich überregional deine Produkte vertreiben, kannst du deine Kampagnen auch nach Regionen unterteilen. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn du möglicherweise in der eigenen Region aus Traditionsgründen bereits der größte Zulieferer deines Segments bist und zusätzliche Werbung dort nur unnötig Budget frisst. Oder du lieferst besonders große Systeme oder Maschinen, die für gewöhnlich nicht weit in andere Regionen transportiert werden, zum Beispiel als Schaltschrankbauer. Mit den richtigen Einstellungen kannst du dich stärker auf bestimmte Regionen fokussieren. Auch regional unterschiedlicher Sprachgebrauch, wie es in der Schweiz üblich ist, könnte für eine Segmentierung nach Regionen sprechen. 

Regionale Segmentierung kannst du durch die Auswahl spezifischer Länder, Bundesländer, bis hin zu einzelnen Postleitzahlen vornehmen. 

In der Regel setzen Hersteller und Händler zusätzlich zu den thematischen Hauptkampagnen auch auf eine eigene Brand-Kampagne, in der sämtliche Keywords mit dem eigenen Markennamen enthalten sind. Mit einer solchen kannst du sicherstellen, dass Nutzer, die den eigenen Markennamen googlen, auch wirklich auf der richtigen Website landen. Wenn du eine Brand-Kampagne schalten möchtest, solltest du in den übrigen Kampagnen darauf achten, sämtliche Keywords, die den Markennamen enthalten, auszuschließen. 

Bist du bereits richtig bekannt, lang am Markt und ein etablierter B2B Player in deiner Branche, wird ein Großteil des Markentraffics gewiss auch über die organische Suche kommen. Tesla hat genau das mit seinen Produkten auf höchstem Niveau gemeistert.

Auszug der Markenkeywords von www.tesla.com (2022)

Naja, die meisten von uns sind eben noch nicht so weit wie Elon Musk… 🙂 Also, weiter im Text mit Google Ads!

Im B2C typischer als im B2B ist die Segmentierung nach Nutzer-Endgerät. Du kannst vorab festlegen, welche Kampagne auf welchen Endgeräten ausgespielt werden soll. Da im B2B aber nach wie vor hauptsächlich über den PC am Arbeitsplatz recherchiert wird, sollte dies auch im Fokus stehen. Du solltest mobile Geräte aber auch nicht ganz ausschließen, seit Jahren steigen die Zahlen mobiler Suchanfragen stetig. 

Achte immer darauf, die jeweilige Segmentierung auch im Kampagnen- bzw. Anzeigengruppennamen zu verwenden. So behältst du immer die Übersicht und kannst gezielt auf die jeweilige Kampagne zugreifen. 

Zu guter Letzt gilt hier: Je besser du deine Kampagnen segmentierst, desto leichter wird die Pflege und Optimierung, da du Übersichtlichkeit bewahrst. Finde also ein gutes Maß, dass es dir noch erlaubt, die Kampagnen konstant zu überwachen und zu verbessern.

5. Großartige Anzeigentexte schreiben

Unternehmer, die mit Google Adwords beginnen, schenken dem Anzeigentexte schreiben, auch Copywriting genannt, wohl die wenigste Aufmerksamkeit, obwohl es sich um eine der wichtigsten Tätigkeiten im Rahmen des Suchmaschinenmarketings dreht. Ganz klassisch nach dem Motto: “Ach, die Anzeigentexte müssen ja auch noch geschrieben werden. Na dann mache ich das noch mal eben.”

Dabei sollten die Ad Copies im Google Ads für B2B Unternehmen durchdacht angegangen werden. In diesem Abschnitt wollen wir dir zeigen, wie du großartige Anzeigentexte als B2B Unternehmer verfassen kannst.

Google Ads für spezielle Industrieprodukte müssen dabei ganz anders angegangen werden, als für Konsumgüter für Endkunden. Wie unterscheiden sich also Werbetexte für B2B Produkte zu denen für B2C Produkten?

Copywriting für B2B-ProdukteCopywriting für B2C-Produkte
Verwendete Keywords sind schlagwortartige Produktbezeichnungen für suchende, strategische Einkäufer.Verwendete Keywords sind Produktbeschreibungen für suchende Konsumenten, die etwas benötigen oder sich inspirieren lassen möchten.
Anzeigentitel und Anzeigenbeschreibung sind eher Logik basiert und stützen sich primär auf Zahlen, Daten und Fakten.Anzeigentitel und Anzeigenbeschreibung sind eher Emotions basiert sollten den Suchenden emotional ansprechen, überzeugen und zum Kauf bewegen.
Das Copywriting erfolgt im Rahmen einer meist haargenauen Suchintention. Die Einkäufer wissen im Vorfeld, was Sie benötigen und einkaufen wollen.Konsumenten wissen zwar ungefähr was sie möchten, allerdings lassen sie sich häufiger auch zum Cross-Sell, oder dem Kauf ähnlicher und anderer Produkte bewegen.
Meist besteht im Vorfeld ein Budgetrahmen.Konsumenten wissen oft noch nicht genau, wie viel Geld Sie ausgeben wollen oder können.
Die Unterschiede zwischen Anzeigentexten zwischen B2B und B2C Produkten

Wenn du mit dem Schreiben deiner Adcopies für ein B2B-Produkt beginnst, startest du mit dem Titel und fährst dann mit der Beschreibung fort.

Der Titel sollte diese folgende Elemente stets beinhalten:

  • Das Keyword, welches der Einkäufer sucht und das Angebot der Landingpage perfekt beschreibt.
  • Das Produkt, beschrieben durch seine USPs.
  • Den Call To Action (CTA), auch Handlungsaufforderung genannt.

Gehst du zur Anzeigenbeschreibung über, beachte diese vier Elemente:

  • Das primäre Keyword und weitere sekundäre Keywords.
  • Das Produkt, etwas ausführlicher beschrieben durch seine USPs.
  • Logik: Zahlen, Daten und Fakten.
  • Den CTA am Ende der Beschreibung.

Jetzt fragst du dich sicherlich, wie genau das Ganze in der Praxis aussieht. Schauen wir uns die perfekte B2B-Ad Copie einmal anhand eines Beispiels an. Seit 2021 arbeiten wir bei den Copies ausschließlich mit dynamischen Anzeigentexten. Solltest du noch mit statischen Texten, also einzelnen Titeln und Beschreibungen arbeiten, ist jetzt ein hervorragender Zeitpunkt, um auf dynamische Google Ads umzusteigen. 🙂

Dynamische Anzeigentexte

Dynamische Anzeigentexte haben den Vorteil, dass Google das “Perfect Match” für dich herausfindet. Der Algorithmus testet also automatisch, welche Titel mit welchen Beschreibungen zu den besten Ergebnissen (den meisten Conversions) führen. Für die meisten Anwendungsfälle bei Mittelständlern sind somit keine großen A-/B-Tests mehr nötig.

Stelle dir vor, du bist Chemielieferant, der unter anderem Natriumbicarbonat an Gewerbetreibende liefert. Für jede Chemikalie lässt sich eine eigene Kampagne mit verschiedenen Anzeigengruppen und Anzeigen anlegen. Du kannst bis zu 15 Titel mit je maximal 30 Zeichen anlegen, die dann im Rahmen der dynamischen Anzeigentexte miteinander sinnvoll gemischt und ausgespielt werden. Hier sind einige Beispiel-Titel für Natriumbicarbonat:

Auszug an Anzeigentiteln für B2B-Produkt “Natriumhydrogencarbonat”

Zu den Anzeigentiteln kannst du nun noch vier Anzeigenbeschreibungen mit je maximal 90 Zeichen ergänzen:

Auszug an Anzeigenbeschreibungen für B2B-Produkt “Natriumhydrogencarbonat”

Anzeigentexte im B2B sind erfahrungsgemäß immer eine schmale Gratwanderung. Es kann sein, dass du beim Schreiben der Anzeigentexte das Gefühl hast, dass es sich “plump” oder “kühl” anhört. Gedanken wie “Wer liest denn so etwas?” oder “Wer würde darauf klicken?” schießen B2B Campaign-Managern in den Kopf, wenn sie Copywriting betreiben. Unserer Erfahrung nach ist das normal, und häufig auch das, was bei B2B Industrieeinkäufer funktioniert. B2B-Anzeigentexte sind einfach nicht so aufregend und emotionsgeladen, wie beim Verkauf von Produkten an Endkunden.

6. Conversions tracken

Ein wichtiger Schritt, um den Erfolg deiner Kampagnen zu messen, ist das Conversion-Tracking. Conversion-Tracking wird ähnlich wie die Werbeanzeigentexte häufig eher stiefmütterlich behandelt. Es ist der Schritt, den man irgendwie noch nach dem aufwändigen Einrichten der Kampagne in Google Adwords machen muss.

“Aha, und was ist dieser Google Tag Manager (GTM) jetzt auch noch?” 🙂

Kennen wir! Aber das Conversion Tracking sollte möglichst frühzeitig eingerichtet werden. Du musst so viele Conversions wie möglich erfassen, damit dein Ads-Account Monat für Monat besser optimiert werden kann.

Noch einmal: Das ist keine Frage einer belanglosen Entscheidung! Conversion-Tracking kann wahrhaftig über den Erfolg oder Misserfolg von Kampagnen (ob du Geld verbrennst, oder profitabel bist) entscheiden, denn Google kann mithilfe der tatsächlich erfolgten Käufen (Conversions) deine Gebote reduzieren. Ergo zahlst du weniger, je besser deine Kampagnen durch Conversion-Daten optimiert werden können.

Es sieht so aus: Durch Conversion Tracking via Google Analytics und Google Tag Manager kannst du nachverfolgen, was nach einem Klick auf Ihre Werbeanzeige geschieht. Jede Aktion, die für dich und dein Unternehmen von Wert ist, wird als Conversion bezeichnet. 

Ist das Ziel deiner Kampagne und Anzeige die Kontaktaufnahme über ein Textfeld, ist das Senden der Nachricht die gewünschte Conversion. 

Möchtest du konkrete Produkte in deinem Web-Shop vertreiben, ist der Klick auf den Bestellen-Button die Conversion. 

Ebenso können Newsletter-Anmeldungen, App-Downloads oder andere Aktionen als Conversion definiert werden – ganz wie du möchtest.

Du definierst deine Conversions über Zielvorhaben innerhalb von Google Analytics. Diese kannst du im Anschluss in Google Ads importieren. Alternativ kannst du Conversions auch direkt innerhalb von Google Ads einrichten. Wie genau du das Conversion-Tracking für deine Kampagne einrichtest, kannst du hier im Detail nachlesen.

Conversions festlegen über Zielvorhaben in Universal Analytics (2022)

Google Tag Manager

Ja der Google Tag Manager. Für die einen ein Fluch, für die anderen ein Segen. Warum? Manche Kunden von uns, besonders größere Unternehmen und Konzerne, haben ihre Problemchen mit dem GTM. Primär geht es um den Datenschutz. Die Verarbeitung der erhobenen Daten vonseiten Googles ist für manche Firmen ein Dorn im Auge. Wir empfehlen dennoch den GTM nach Möglichkeit einzusetzen. Grund dafür ist die Einfachheit, mit der Tracking-Maßnahmen möglich werden.

Tags im Google Tag Manager

Wenn Sie noch nie mit dem Google Tag Manager gearbeitet haben, kannst du hier nachlesen, wie du diesen grundlegend einrichten und verwenden kannst.

Geringe Conversion Rates im B2B Google Ads Umfeld

Im B2B ist es üblich, dass mehrere Stakeholder an Einkaufs-Entscheidungen beteiligt sind. Entsprechend kann es sein, dass deine Anzeige häufig aufgerufen wird, aber keine Conversion erfolgt. Diese kann möglicherweise erst nach vielfachen Aufrufen (Absprache, Konkurrenzvergleich, etc.) oder offline erfolgen. Hier ist das Conversion-Tracking naturgemäß schwieriger, auch wenn Google Möglichkeiten zum Offline-Conversion-Tracking bietet. 

Lasse dich nicht von geringen Conversion-Rates verunsichern, diese sind insbesondere im B2B üblich. Die Einrichtung von Conversion-Tracking ist trotzdem essenziell, insbesondere weil sich dadurch Rückschlüsse auf die Qualität Ihrer Kampagne und deren Einstellungen und Segmentierung ziehen lassen können. Auch die Weiterentwicklung der Kampagnen ist ohne Conversion-Daten nur schwer möglich.

7. Analysieren und anpassen

Insbesondere, wenn du innerhalb deiner Kampagnen Conversions trackst, bietet der Kampagnenmanager von Google Ads gute Möglichkeiten, den Erfolg deiner Kampagnen zu analysieren und diese gegebenenfalls anzupassen. In der Übersicht kannst du einsehen, wie die einzelnen Kampagnen performen. Außerdem bietet Google unter dem Reiter „Empfehlungen“ konkrete Verbesserungsvorschläge an, die du übernehmen oder ablehnen kannst. Auch kannst du mit Google Analytics noch genauer tracken, wer wann wie über welches Medium nach deinem Angebot sucht und auf deine Anzeigen klickt. 

Bei plötzlichen, stärkeren Veränderungen der Suchanfragen bzw. Klicks lohnt es sich, zu überprüfen, ob dies an zuvor getätigten Einstellungen liegt, oder ob z.B. saisonale Schwankungen auftreten. Behalte deine Kampagnen im Überblick und du kannst jederzeit passend auf steigende oder sinkende Nachfrage reagieren bzw. deine Kampagnen überarbeiten. 

Wir empfehlen mindestens zweimal monatlich einen Blick in laufende Kampagnen hineinzuwerfen. Manch ein Geschäftsführer bevorzugt natürlich auch den täglichen Blick in die Kampagnen und Budgets. Je nachdem, was für ein Typ du bist. 😉

Bei der zweiwöchentlichen Optimierung und Weiterentwicklung der Kampagne kannst du als Kampagnenverantwortlicher an folgender Checkliste orientieren:

  • Qualitätsfaktor optimieren
  • Anpassung der Gebotsstrategie, sobald Sie Conversion Daten gesammelt haben (Maximaler CPC auf Klicks oder Conversions maximieren)
  • Anpassung des maximalen CPCs (Klickkosten)
  • Negative Keywords und positive Keywords hinzufügen
  • Die Landingpage optimieren (Passen die Keywords zur Landingpage? Passt die Landingpage zur Suchintention?)
  • Anzeigen-Assets optimieren (Überschriften & Textzeilen prüfen auf Impressionen, Klicks & CTR

Qualitätsfaktor

Der Qualitätsfaktor, eng. Quality Score (QS) einer Google Adwords Kampagne ist der größte Hebel für die fortlaufende Entwicklung. Google schätzt die Qualität der Anzeigen über die Faktoren Keywords, Anzeigenqualität sowie Zielseitenqualität. Adwords zeigt dir den QS immer auf einer Skala zwischen 1 und 10 an. Die Einteilung erfolgt für jedes Keyword, für das die Kampagne ausgespielt wird, einzeln.

Google Adwords Qualitätsfaktor

Folglich sollten die Kernbemühungen deiner langfristigen Optimierung stets auf der Verbesserung des Qualitätsfaktors liegen. Hier liegt einer der Hauptgründe, weshalb viele Mittelständler in B2B Branchen der Meinung sind, Google Adwords würde Ihr Geld eher verbrennen als zu mehren. 🙂

Je besser Ihre Anzeigentexte zur Landingpage passen und je besser die Erfahrung der suchenden Einkäufer auf deiner Zielseite ist, desto weniger zahlst du für die Klicks in deiner Kampagne.

Mithilfe der geschilderten Strategie wirst du einen Einstieg in das Thema Adwords als B2B Industrieunternehmen erhalten. Solltest du nun vielmehr vor vielen offenen Fragen, als einer profitablen Kampagne stehen, vereinbare doch gerne einen kostenfreien Strategiecall mit uns. Wir beraten dich gerne zum Thema Google Ads für B2B.

3 SEA Tipps für erfolgreiche B2B Google Ads

1. Nicht ausschließlich auf kommerzielle Keywords bieten

Die meisten, wenn nicht alle B2B-Anbieter setzen ausschließlich auf kommerzielle, also transaktionale Keywords. Entsprechend steigen für diese Keywords die Klickpreise. Je mehr Bietende es für entsprechende Keywords gibt, desto höher sind die CPCs. Um das Budget zu schonen, solltest du dir überlegen, welche nicht-kommerziellen Keywords ebenfalls konvertieren könnten. 

Eine Möglichkeit bieten Longtail-Keywords. Diese sind länger als üblich und meistens sehr speziell. Ein Beispiel im B2B wäre möglicherweise: „Zulieferer für Klimatechnik in Hamburg“.

Die Suche nach Longtail-Keywords ist etwas schwieriger und erfordert unter anderem auch, dass du „out of the box“ denkst. Belohnt wird der Aufwand aber durch höhere Conversion-Rates und niedrigere Klickpreise.

Neben den Longtail-Keywords können auch informelle Begriffe sinnvoll sein, wenn entsprechend ein hohes Budget zur Verfügung steht.

2. Einzelne Kampagnen für Produktkategorien anlegen

Wie hinsichtlich der Kampagnenstruktur und Segmentierung bereits erklärt, solltest du es mit der Breite der Kampagnenausrichtung nicht übertreiben. Effektiver ist es, einzelne Kampagnen für Produktkategorien anzulegen. So kannst du immer den Überblick behalten und die Kategorien miteinander optimal vergleichen.

3. Matchtypes korrekt verwenden

In den Einstellungen deiner Ads-Kampagnen bietet Google die Möglichkeit, unterschiedliche Keyword-Optionen für deine Keywords auszuwählen.

Matchtypes

  • Genau passend: Setzt du ein Keyword in eckige Klammern, wird deine Anzeige nur dann ausgespielt, wenn das Keyword auch exakt so gesucht wird. So steuerst du am besten, wer deine Anzeige zu sehen bekommt. Exact Match Keywords sollten den Großteil deiner Kampagne ausmachen.
  • Passende Wortgruppe: Hier werden mehr Anfragen berücksichtigt als bei der Option Genau passend. Es können einzelne Bestandteile des Suchbegriffs zusammen bzw. getrennt geschrieben oder um weitere Begriffe ergänzt werden. Für diesen Matchtype setzt du das Keyword in Anführungszeichen.
  • Weitgehend passend: Mit diesem Matchtype wird deine Anzeige auch dann ausgespielt, wenn der Suchbegriff nur mit deinem Keyword verwandt ist. Diese Option wird von Google standardmäßig verwendet. Um Streuverluste zu vermeiden, solltest du hier unbedingt aufpassen und ggfs. den Matchtype ändern.

Einmal falsch eingestellt oder nicht abgeändert, lassen sich durch Matchtypes schnell mehrere Tausend Euro verbraten. Verkaufst du spezielle technische Produkte, wie zum Beispiel Mobilfunk Repeater, sollten du extrem vorsichtig sein. Bei der Wahl der falschen Keyword-Option werden Ihre Anzeigen nämlich unter Umständen auch bei Suchanfragen von WiFi-Repeatern ausgespielt. 

Wie du solche Missgeschicke vermeiden kannst, erklären wir im nächsten Abschnitt. 

Keywords im Detail: Worauf B2B Hersteller und Händler bei Google Ads besonders achten sollten

Keywords werden unterteilt in Positive und Negative Keywords. Unter Positiven Keywords verstehen wir sämtliche Keywords, zu denen du deine Anzeigen ausspielen möchtest. Negative Keywords dagegen kannst du verwenden, um zu vermeiden, dass deine Anzeigen zu einem gewissen Suchbegriff ausgespielt werden. 

Bevor wir eine Kampagne aufsetzen, beginnt unsere Keyword-Analyse immer mit der Aufstellung von positiven als auch negativen Keywords.

Beispiel: Positive und Negative Keywords richtig festlegen

Stelle dir als Beispiel vor, du belieferst Großgebäude wie Hotelanlagen mit 5G Mobilfunktechnik:

  • Du bist Lieferant und Händler (kein Hersteller) für Mobilfunktechnik an Großkunden.
  • Du verkaufst ausschließlich Mobilfunktechnik und keine WIFI-Technik.
  • Du hast drei Kampagnen für unterschiedliche Mobilfunktechnologien aufgesetzt: GSM, LTE und 5G Mobilfunktechnik

In diesem Fall sollten wir uns die hauptsächlich relevanten Begrifflichkeiten für die unterschiedlichen Kampagnen, hier in dieser Tabelle für die 5G Kampagne anschauen:

Keyword-Analyse: Positive und Negative Keywords für das Themengebiet 5G Repeater

Die Keywords “5G Repeater“, “5G Verstärker“, “5G Handy Verstärker” und “T Mobile 5G Repeater” sind für uns als Anbieter höchstrelevant. Wir liefern 5G Repeater, die auch als Handy Verstärker bezeichnet werden und das Netz von T Mobile bespielen an Großkunden. Was wir nicht tun ist Produkte zu vergleichen oder zu testen. Auch sind wir in unserem Beispiel kein direkter Hersteller von 5G Repeatern. (Solltest du Hersteller sein, ist der Keyword “5G Repeater Hersteller” natürlich höchst relevant. Da wir an Gewerbekunden liefern, eignen sich auch Begriffe wie “5G Repeater für zu Hause” nicht.

Auf diese Weise sortieren wir vor. Positive als auch negative Keywords können im Anschluss in unseren Kampagnen hinterlegt werden. Je besser wir hier vorselektiert haben, desto weniger Geld verbrennst du im Nachhinein. 🙂

Positive Keywords

Wähle hier besser wenige, aber dafür höchst potente (gewinnbringende/transaktionale) Keywords. Ein häufiger Fehler, auch im B2B: Die Aufnahme jedes annähernd passenden Keywords in die Kampagne. Hinterfrage zu jedem Keyword die genaue Suchintention, die Nutzer mit der Eingabe verfolgen. Nur wenn diese für dich sinnvoll ist, solltest du das Keyword auch aufnehmen.

Negative Keywords

Bleiben wir bei unserem Beispiel des Mobilfunktechnik Händlers: Um sicherzustellen, dass deine Anzeigen nicht ausgespielt werden, wenn Nutzer nach WiFi-Repeatern suchen, kannst du das Keyword „WiFi-Repeater“ in die Liste der negativen Keywords aufnehmen. So kann der ursprünglich gewünschte Matchtype beibehalten werden, während die Anzeige bei passenderen Suchanfragen ausgespielt wird. Noch effektiver wäre es den Suchbegriff “WIFI” im Allgemeinen als weitgehend passenden Begriff zu eliminieren.

Negative Keywords richtig ausschließen

Um negative Keywords erfolgreich auszuschließen, nutze den Reiter Auszuschließende Keywords innerhalb Ihrer Google Adwords Kampagne. Falls deine Liste an auszuschließenden Keywords noch nicht all zu lang ist, hab keine Angst. Bei der zweiwöchentlichen Accountoptimierung, fügst du weitere Negativbegriffe hinzu. Auf diese Weise sammelt sich über die Zeit eine lange Liste an.

Suchbegriffe auf Kampagnenebene nach und nach ausschließen

Wir empfehlen negative Keywords grundsätzlich auf Kampagnenebene auszuschließen. Unter bestimmten Umständen kann sich auch die Anzeigengruppenebene anbieten. Zum Beispiel, wenn nicht alle deine Kampagnen ausschließlich für Mobilfunktechnik, sondern auch für WIFI-Technik laufen würden.

Schließe außerdem keine einzelnen längeren Phrasen aus, sondern nur den Wortstamm. “WIFI Repeater Test Blog” ist kein Begriff, den du so auf Kampagnenebene eliminierst. Wie oben bereits angedeutet, wenn du ausschließlich Mobilfunksysteme lieferst, ist “WIFI” das Keyword, welches du bestenfalls auf Kampagnenebene als Auszuschließendes angibst.

B2B Google Ads Agentur Siegers Media

Die Anforderungen an erfolgreiche B2B-SEA-Kampagnen sind extrem hoch. Nicht nur die starke Konkurrenz, sondern auch die vielen Einstellungsoptionen können den Aufbau einer Ads-Kampagne kompliziert und ressourcenintensiv werden lassen. 

Wir unterstützen B2B Hersteller- und Produktionsfirmen bei der erfolgreichen Aufsetzung von Google Ads

Als B2B Google Ads Agentur übernehmen wir den komplexen Aufbau deiner Ads-Kampagnen für dich. Von der strategischen Ausrichtung der einzelnen Kampagnen bis hin zur Auswahl passender Keyword-Optionen stehen wir dir mit Rat und Tat zur Seite. Wir setzen dabei alles daran, dass sich dein finanzieller Aufwand durch perfekt aufgesetzte und permanent überwachte Ads-Kampagnen amortisiert.

Warum wir der richtige Ansprechpartner für dich sind

Siegers Media ist eine B2B SEA Agentur, deren Ziel es ist, Ihr Industrieunternehmen möglichst schnell online für Einkäufer sichtbar zu machen – mit nachhaltig messbarem Erfolg. 

In einem ersten kostenfreien und unverbindlichen Strategiegespräch klären wir gemeinsam mit dir, ob B2B SEA für dein Unternehmen und deine Produkte geeignet ist und analysieren bestehende Potenziale. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Google Ads für B2B

Welche Besonderheiten gibt es bei Google Ads im B2B Kontext?

Im Vergleich zu SEA im B2C solltest du beachten, dass die beworbenen Produkte oftmals komplexer und dadurch erklärungsbedürftig sind. 

Außerdem werden Einkäufe durch mehrere Entscheidungsträger getroffen, nicht von einzelnen Personen. Der Kauf wird zudem oft nicht direkt über die Website getätigt, sondern erst nach internen Verhandlungen, auch über Offline-Kanäle.

Bei der Bewerbung der Produkte spielen Emotionen, anders als im B2C kaum eine Rolle. Dies ist insbesondere beim Wording der Anzeigentexte zu beachten. 

Vorteile des B2B SEA: 

  • Margen sind im B2B größer als im B2C.
  • Der Wert einzelner Kunden ist im B2C größer, denn viele Unternehmen bleiben ihren Zulieferern treu.
  • Der Wettbewerb ist geringer, dafür in manchen Nischen bereits genauso umkämpft wie im B2C. Dies spiegelt sich in Teilen in den hohen Klickpreisen wider. 

Wie teuer sind Google Adwords Anzeigen?

Die Kosten für eine Google Ads-Kampagne sind maßgeblich davon abhängig, wie groß das vorgesehen Budget ist. Der Preis einer Werbeanzeige berechnet sich durch den Preis pro Klick auf diese. Der Klickpreis ist abhängig von der Konkurrenz um das jeweilige Keyword. Im B2B sind die Klickpreise häufiger höher als im B2C. Sie unterscheiden sich allerdings stark, je nach Produkt und Branche. Je höher die Umsatzmarge, desto höher ist auch der Klickpreis. Durch das Festlegen eines gewissen Budgets kannst du allerdings exakt steuern, wie viel du für deine Kampagne täglich ausgeben möchtest.

B2B Google Ads (SEA) Fazit

B2B-Industrieunternehmen, die ihre Online-Sichtbarkeit und Umsätze steigern möchten, kommen heute nicht mehr an SEA vorbei. Mithilfe von Google Ads lassen sich Ihre Produkte optimal online vermarkten. Durch passende Segmentierung kannst du nach vorheriger Festlegung auf ihre ideale Zielgruppe einzelne Kampagnen aufsetzen, die sich jeweils exakt nach der Suchintention der B2B-Einkäufer richten. Sei vorsichtig bei der Auswahl der richtigen Keywords bzw. Keyword-Optionen und nutze die Funktion der Negativen Keywords, wenn du zu bestimmten Suchbegriffen keine Anzeige ausspielen möchtest. 

Vermeide häufige Fehler, wie z.B. das Festlegen der Startseite als Landingpage jeglicher Kampagnen und Anzeigen.

Mithilfe der Kampagnenübersicht und Google Analytics kannst du den Erfolg deiner Kampagnen schließlich stetig überwachen und diese anschließend verbessern.

Wenn du dir nicht sicher bist, dass deine Kampagne optimal läuft, oder du Angst hast, falsche Einstellungen zu treffen, kontaktiere uns gerne zu einem kostenlosen und unverbindlichen Strategiegespräch. Wir finden gemeinsam eine passende Lösung, damit B2B SEA auch für dich und dein Industrieunternehmen zum vollen Erfolg wird.

Noch Fragen zum Thema B2B-E-Commerce? Lass dich bei uns unverbindlich beraten!

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